Donnerstag, 2. März 2017

In den Jahren 2013 und 2014 lag der Schwerpunkt der Institutsaktivität auf naturkundlichen Studien im Weiltal und in der unmittelbaren Umgebung Weilmünsters. Studienthemen, neue Publikationsinhalte und Ergebnisse von Forschungs- und Experimentalprojekten sind besonders ausführlich und detailliert im Berichtskapitel Naturwissenschaft des CID Report 2015 zusammengefasst und wiedergegeben. Ausgehend von den dort beschriebenen Ansatzpunkten wurde im Zeitraum 2015 und 2016 insbesondere an die Erfolge bei Aufbau und Neustrukturierung des "Botanischen Gartens", welcher das Institutsgebäude umgibt, und den Erhaltungs- und Vermehrungszuchten wertvoller, seltener oder floren-neuer Pflanzenarten angeknüpft und diese Ansätze weiterentwickelt. 

Desweiteren wurden die bestehenden Schriftenreihen durch neue Beiträge und Aktualisierungen auf Grundlage der von der Unabhängigen Internet-Bildagentur Foto CID auf naturkundlichen Exkursionen zusammengetragenen Fotografien fortgeführt aber auch durch neue Beiträge ergänzt.  Über den Rahmen des Studienprojektes NATUR DES WEILTALES hinausreichende Themen, die im Zeitraum 2015/16 bearbeitet wurden, waren in erster Linie die Studien und Datenzusammenstellungen zu den Hügelgräberfeldern in Taunus und Westerwald, Publikationen zu Aspekten des Wein- und Heilpflanzenanbaues im Botanischen Garten des CID Institutes in Weilmünster,  Untersuchungen von knöchrigen Verkapselungen in Degenfischen und die Aufnahme der Tätigkeit im neuen, naturfotografischen Studienprojekt des CID Institutes zur Dokumentation der Entomofauna des neuen Wissenschaftsgartens der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt. 

Die Präsentation der zusammengetragenen Daten beziehungsweise der publizistische Auftritt des CID Institutes im Bereich Naturwissenschaften im Internet wurde in ersten Schritten bereits teilweise umgestaltet durch die neue, verbesserte und übersichtlichere Darstellung des Projektes Natur des Weiltales auf einer neuen Homepage mit direkten Zugangsoptionen zu den Publikationsreihen.



Neue Homepage des CID Institut Projektes NATUR DES WEILTALES 


Eigentlich selbstverständlich ist, dass auch die beiden Reisen nach China, innerhalb deren Rahmen weiter Raum für Fotoexkursionen bestand, zur Zusammenstellung von Naturfotografien und ansatzweise auch zur Bestimmung der beobachteten und fotografierten Tier- und Pflanzenarten genutzt wurde. Zwar ist das diesbezügliche Datenmaterial noch etwas dürftig um schon den Ansprüchen der Publikation eines eigenen Blogs zur "Flora und Fauna von Jinhua Zhejiang" zu genügen, doch werden derzeit im in Bearbeitung befindlichen CHINA-Fotoarchiv von Foto CID im Internet die gesammelten Aufnahmen gesichtet, bearbeitet und in einem vorbereiteten Blog zusammengestellt, der später auf der FOTO CID in CHINA Homepage publiziert werden wird.



Vor-Design des zukünftigen Blogs über die Natur von Jinhua





Neuer Botanischer und Medizinalpflanzengarten für Erhaltungszuchten 
seltener Pflanzenarten am CID Institut

Vor dem philosophischen Hintergrund, dass die regionale Volksdenkweise eher reaktionistische Entwicklungen fördert, ist die permanente Integration neuer Denkmodelle zwingend notwendig. Übertragen auf das Konzept, den Waldpark um das CID Institut in einen Botanischen Garten umzuwandeln, was aus der Perspektive der etablierten Volksmystik mit dem einschläfernden "Aus der Not eine Tugend machen" charakterisiert werden würde, ist die Position des CID Institutes in dieser Hinsicht die asiatische Denkweise des "Aus einem grossen Glück ein weiteres, noch viel grösseres Glück entstehen zu lassen". 

Glück in jeder Hinsicht bedeutet die Ausgangssituation des CID Institutes, von einem Garten umgeben zu sein, der sich in den vergangenen 47 Jahren zu einem Waldpark entwickelt hat. Angelegt, gepflegt und aufgebaut von der Institutsmäzenin, die den Pflanzenbestand sowohl aus "alten Urformen" von Nutz-, Heil- und Zierpflanzen aus dem familiären Bauerngarten der Emmershäuser Hütte, aus von Reisen nach Südfrankreich mitgebrachten und auch aus von ihren Bekannten aus anderen Weltregionen ihr geschenkten Pflanzen zusammenstellte, hat sich der ehemalige Obst- und Gemüsegarten des Weilmünsterer Schulhauses unter ihrer Regie zu einem wertvollen Refugium für seltene und vom Aussterben bedrohte Elemente der heimischen Flora entwickelt. Durch die fortschreitende Verwaldung ist dieses Biotop nun durch sich selbst bedroht und bedarf einem erhöhten Aufwand für Pflege und Erhaltung der Artendiversität. Somit ist es unumgänglich, einen grossen Anteil des Gesamtaktivitätsaufwandes für das CID Institut in die Gartenpflege zu investieren. Da dies in Eigenleistung geschieht ist der materielle Aufwand sehr gering.

Genaugenommen sind Gartenflächen immer auch land- und forstwirtschaftliche Produktionsflächen. Somit ist ein Nebenaspekt des wissenschaftlichen CID Institutes auch die Frage, was mit den Erträgen aus Vermehrung und Fruchtung von Kräutern, Stauden, Büschen und Bäumen geschehen soll und kann. In erster Linie fallen bei der Eindämmung des Waldaufwuches Holzerträge an, die für die alternative Heizung des Institutsgebäudes genutzt werden können und somit den Kostenaufwand für Heizöl und Elektrizität reduzieren. Durch den nächsten Schritt, den Aufbau der Erhaltungszuchten zur Vermehrung ausgewählter Arten des Medizinal- und Zierpflanzenbestandes sowie der experimentellen Pflanzenzuchten erhöhte sich aber der Gesamtpflanzenbestand so stark, dass über die weitere Verwendung der Zuchterträge auf der relativ limitierten Gartenfläche nachgedacht werden muss. Ergebnisse sind die Angebote zur kostenlosen Weitergabe aufgezogener Pflanzen in den diesbezüglichen Internetkatalogen des CID Institutes, die Abgabe von Ernteerträgen insbesondere der Medizinalpflanzen an einen Kundinnenkreis, der dazu im Laufe der vergangenen 2 1/2 Jahre angesprochen und aufgebaut wurde und die Suche von externen Pflanzflächen für den Neuaufwuchs des Botanischen Gartens. Hierzu wurden Kontakte zu landwirtschaftlichen Betrieben und einem in Verschüttung befindlichen, ehemaligen Steinbruchunternehmen aufgebaut. Letzterem wurde vorgeschlagen, die  Abraumhalden so zu einer gestuften Terrassenanlage zu modellieren, dass darauf eine Arboretum angelegt werden könnte. Einen Nebenaspekt stellt bisher die Nutzung der Ernteerträge der Küchenkräuter in der Institutsküche dar, da wegen der Lichtverhältnisse im Garten Gemüsepflanzungen nur auf sehr wenigen Flächen möglich sind. 

Die wohl bedeutendste Neuerung neben der regelmässigen Belieferung eines festen Abnehmerinnenkreises mit frischer Zitronenmelisse und Duftminze in den Monaten Mai bis September ist die erstmalige Herstellung von Dampfextrahierten Fruchtsäften aus Weintrauben und Quitten, welche medizinale Wirkung besitzen, im Oktober 2016. Die Fruchtsäfte wurden in Mengen von ca. 20 Litern über die selben Verteilerkreise weitergegeben wie die Heilkräuter. Für die kommenden Jahre werden wegen der Verbesserung der Ernte- und Extraktionssystematik deutlich höhere Erträge erwartet. Der diesbezügliche Projektaufwand umfasste den Kauf von Flaschen und die Herstellungselektrizität. 

Der Aufwand für die Gartenpflege wird bisher vollständig vom Institutsleiter gedeckt, doch ist für die Zukunft vorgesehen, dass für die Medizinalpflanzenzucht, -ernte und -weitergabe sowie die Weiterverwendung des Neuaufwuchses beispielsweise in benachbarten landwirtschaftlichen oder Gärtnereibetrieben oder in interessierten botanischen Gärten von Schulen oder Universitäten eine dafür zuständige Person sich dem CID Institut anschliesst. 

Einnahmen aus der Weitergabe der Planzen und Erträge des Botanischen Gartens von CID Institut wurden nicht erwirtschaftet.

Wissenschaftliche Studien der Gartenpflanzen beziehen sich derzeit nur auf die neu beschriebene Duftminze-Art Mentha rosmarine. Die in früheren Berichten erwähnte Studie zu gärtnerischen Unterstützungsmassnahmen bis zur Fruchtreife von Winterbananen vermutlich der Art Musa basjoo, welche die Klimabedingungen am Standort in Freilandüberwinterung überleben können, ist derzeit unterbrochen, da nach der gezielten Zerstörung der wissenschaftlichen CID-Versuchs-Pflanzanlage am 9.7.2010 der Pflanzenbestand stark reduziert ist und keine Fläche zur Verfügung steht, die vergleichbar günstige Standortbedingungen hätte. Der für die Zerstörung verantwortliche, benachbarte metallverarbeitende Betrieb hat zudem die Betonverfüllung der Pflanzanlage vom 21.6.2011 noch nicht wieder beseitigt, was einen Neustart des Projektes überhaupt unsicher macht.


CID Institut Botanischer Garten facebook Gruppe

CID Institut Pflanzenkatalog



Eine der Vermehrungs-Pflanzanlagen für die Medizinalpflanzen Melissa officinalis und Mentha rosmarine sowie weitere Heil-, Gewürz- und Nahrungspflanzen, unter Anderen Origanum vulgare, Helianthus tuberosus, Valeriana officinalis, Inula helenium, Blitum bonus-henricus, Thymus sp., Aconitum sp., Rheum rhabarbarum im Botanischen Garten des CID Institutes.


Würde man nun von einem Botanischen Institutsgarten erwarten, dass jede Pflanze, jedes Kraut und jeder Baum ordentlich mit einem wissenschaftlichen Namensschild beschriftet sind, so würde man erst einmal enttäuscht. Weder Besucher können sich derzeit unbegleitet im CID Institutsgarten umsehen noch dient die Pflanzanlage für Exkursionen von Schulklassen, Kindergärten, Naturinteressierten oder Touristen. Die erst vor 2 Jahren in kleinen Schritten begonnene Umstrukturierung und Gartenneuorganisation wird noch mehrere Jahre dauern und bestehende Pflanzungen werden noch mehrfach umgruppiert werden müssen, bevor ideale Standorte für jede Pflanze gefunden sind. Erst dann kann an eine professionelle Ausstattung mit wissenschaftlichen Namensschildern  für jede Pflanze gedacht werden. 

Erstes, aus der Aufbauaktivität des Botanischen Gartens hervorgegangenes, präsentables Projekt, ist die an den Vermehrungserfolg einer alten Rebsorte aus dem Rheingau, welche im Jahre 2015 erstmals erfolgreich durch Stecklinge vermehrt worden war, anknüpfende Kooperation mit dem Weilburger Gartenbauverein zum Studium der der exakten Herkunft und Sortenzugehörigkeit der Rebe sowie deren Verwendung zur Weinproduktion am neuen Weilburger Weinberg. Die Ergebnisse des Projektfortschrittes werden kontinuierlich in der dafür angelegten Blog-Publikation ASPEKTE DES WEINANBAUES IN WEILMÜNSTER dargestellt, in welcher auch die Presseberichterstattung zum Thema wiedergegeben wird.

Übergabe der im Botanischen Garten des CID Institutes Weilmünster angezogenen Weinrebe an den Obst- und Gartenbauverein OGV Weilburg zur Einpflanzung in den Terrassengarten am Mühlberg am Montag, 5. Oktober 2015 im Beisein des Weilburger Bürgermeisters Hans-Peter Schick. Auf dem Foto v.l.n.r.: Dr. Terrill Eckert (OGV Weilburg), Bürgermeister Hans Peter Schick, der Vorsitzende des OGV, Erich Ziegler und Dipl. Biol. Peter Zanger, Leiter des CID Institutes Weilmünster. Foto: Manfred Horz.





Neues Foto-Dokumentationsprojekt
Entomofauna des Wissenschaftsgartens der Goethe Universität


Bei Besuchen zur komparativen Pflanzenbestimmung von Medizinalpflanzen im neuen Wissenschaftsgarten der Johann Wolfgang von Goethe Universität wurde im Sommer 2016 eine ausgesprochen artendiverse Insektenfauna gefunden. Zwar wird einserseits das Auftreten von Insekten in botanischen Gärten, insbesondere in solchen die mit Gewächshäusern mit wertvollen Zuchten empfindlicher und unersetzlicher Pflanzen ausgestattet sind, zumeist und prinzipiell mit grosser Skepsis und Zurückhaltung betrachtet, doch stellen andererseits erfreulicherweise wissenschaftliche, botanische Lehrpflanzungen, insbesondere wenn sie in naturnahen Biotopen mit ausgewogener Zusammensetzung angelegt sind und intensiver, gärtnerischer Pflege unterliegen, ein wertvolles Nahrungshabitat für Nutzinsekten dar. Gerade für den erst wenige Monate zuvor angelegten Wissenschaftsgarten treffen diese Voraussetzungen in mehrfacher Hinsicht zu. Überraschend sind sowohl die fast unvorstellbare Blütenpracht und Artenfülle, welche auf den ehemaligen Streuobst-Ruderalflächen am Riedberg innerhalb nur zweier Jahre (2014-2016) unter sachkundiger Leitung aufgewachsen ist, als auch die auf den ersten Blick hin grosse Zahl und Artendiversität von blütenbesuchenden und jagenden Insekten - bei fast vollständigem Fehlen der sogenannten "Schädlingsfauna" - und das bei striktem Nichteinsatz von Pestiziden. Neben seinem Wert als botanischer Experimental- und Lehrfläche kommt dem Wissenschaftsgarten somit auch eine hohe Bedeutung als Beleg der Tatsache zu, dass in einem stabilen Ökosystem mit hoher Habitat- und Artendiversität und gesundem Pflanzenbestand praktisch keine Übervermehrung von sogenannten "Schadinsekten" stattfindet, die zu nachweisbaren Schadbildern an Pflanzen führen würde, so dass es für einen Pestizideinsatz zur Schädlingsbekämpfung in solchen Lebensräumen auch keinen Grund gibt.


Xylocopa violacea fliegt im Neuen Wissenschaftsgarten der 
naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Goethe Universität Mitte Juli 2016

Nachdem die erste fotografische Insektenbestandsaufnahme am 24. Juni 2016 überraschende Ergebnisse bezüglich der Frequentierung der erst wenige Monate zuvor angelegten Pflanzanlage insbesondere durch Libellen, Hautflügler und Syrphiden brachte, wurde an weiteren 11 Fotoexkursionstagen bis zum 19. September versucht, möglichst alle Insekten fotografisch so zu erfassen, dass ihrer spätere Bestimmung anhand des gesammelten Bildmateriales möglich sei. Somit entspricht die gewählte Vorgehensweise nicht dem üblichen, traditionellen Vorgehen bei wissenschaftlichen Inventarisierungen der Entomofauna zur Bestimmung der Biodiversität einer Untersuchungsfläche und zur Einstufung ihres Schutzwertes, denn erstens ist es Konzept der Bildagentur Foto CID, fotografierte Lebewesen durch deren fotografische Abbildung in ihren Lebensräumen nicht zu beeinträchtigen und daher auch niemals für fotografische Zwecke - z.B. durch Einsprühen mit Cryo-Spray - für die Bildaufnahme zu präparieren und zweitens existiert für die Fläche des botanischen Wissenschaftsgartens natürlich auch ein Fangverbot für Insekten, erstens, um so das empfindliche Nützlings-Schädlings-Gleichgewicht nicht zu stören und zweitens, um durch den Einsatz von Schlagnetzen den wertvollen Planzenbestand nicht zu beschädigen.

Die Fotografien wurden anschliessend in einer Bilddatenbank des CID Institutes zusammengestellt, wobei zuerst der Gesamtbildbestand nach Insekten-Ordnungen vorsortiert und danach die anhand der Abbildungen mit hoher Wahrscheinlichkeit sicher bestimmbaren Insekten in Gattungs- bzw. Art-Ordner weiter klassifiziert wurden. Detailliert fotografierte aber anhand der im CID Institut vorhandenen Bestimmungsliteratur nicht sicher bis zur Art zu bestimmende Insekten wurden mit Hilfe komparativer Internet-Bildbestimmungs-Schlüssel weiter bestimmt. Für jede sicher bestimmte Art wurde die jeweils präsentabelste Fotografie ausgewählt und zur Illustration des zu diesem Zweck aufgebauten Bildkataloges in das Internet eingestellt.

Die Fotodatenbank des neuen Studien- und Dokumentationsprojektes umfasst Darstellungen der bisher nachgewiesenen, bestimmungsfähig fotografierten und bestimmten Insekten aus den Ordnungen Libellen, Tagfalter, Hautflügler-Wespen und Hautflügler-Bienen, Wanzen, Käfer, Schwebfliegen und Zweiflügler sowie einige Arten der Arthropoden-Ordnung Arachnida (Spinnen). Die Projekthomepage, welche den direkten Zugang zu den verlinkten Ordnungskatalogen ermöglicht, ist über die Internetadresse www.wissenschaftsgarten.blogspot.de aufzurufen.


Kopf der neuen Projekt-Homepage Entomofauna des Wissenschaftsgartens


Das neue Forschungs-, Dokumentations- und Publikationsprojekt des CID Institutes beanspruchte weitgehend zeitfüllend den Zeitraum Juli-September 2016 für Bestandsaufnahmen, Bilddatenbankaufbau und -systematisierung, Literatursuche und -konsultation, Artbestimmung, digitale Bildbearbeitung ohne Veränderung bestimmungsrelevanter Bildelemente sowie das Blog-Design im Internet.


Projektziel ist, neben dem Aufbau einer entomologischen Fotodatenbank des CID Institutes, die Stärkung des konzeptionellen Gedankens, biologische Bestimmungsübungen und entomologische Inventare im Gelände zukünftig vermehrt mit Hilfe moderner, hochauflösender Makro-Digitalfotografietechnik durchzuführen, um so einerseits seltene und bedrohte Insektenarten nicht durch Fänge und Präparationen zu dezimieren und in ihrem Bestand weiter zu gefährden und andererseits um das Biologistudium durch den darin erlernten Respekt vor jedem Lebewesen zur Schule der Bewahrung von Leben werden zu lassen. Desweiteren soll das experimentelle Forschungsprojekt als Anreiz für die Fotoindustrie dienen, vermehrt Digitalkameras mit Makroobjektiven zu bauen, die hochauflösende Makrofotografien aus einer höheren Distanz ermöglichen um so die zu fotografierenden Tiere nicht durch die Notwendigkeit der Annäherung auf normalen Makrofotoabstand zu vertreiben.


Die in Deutschland noch sehr, sehr seltene, tonbauende Grabwespenart (Sphecidae) Isodontia mexicana (Stahlblaue Grillenjägerin) ist ein sehr zutreffendes Beispiel dafür, dass ein Schlagnetzfang dieses Tieres im Wissenschaftsgarten zur weiteren Artbestimmung vermutlich den Bestand dieser Art am Riedberg ausgelöscht hätte.






Fortschreibung des Studien- und Publikations-Projektes "
Natur des Weiltales"
der Schriftenreihe "Naturkundlich Notizen"
und einzelne, bemerkenswerte Naturbeobachtungen

Ziele und Entwicklungsstand des CID Institut Projektes Natur des Weiltales sind im Berichtskapitel Naturwissenschaften des CID Berichtes 2015 ausführlichst beschrieben worden. Im Kapitel finden sich die vorläufigen Artenlisten der systematischen Bestandsaufnahmen der Libellen und Tagfalter sowie eine Übersicht der in den weiteren Publikationsreihen unsystematisch beschriebenen Käfer, Toninsekten, Vögel, Flechten, Pilze, Wildpflanzen und erwähnenswerter Baumarten. Weitere existierende Artikel bezogen sich auf eine im Detail untersuchte Fossilfundstelle in Emmershausen und auf unsystematisch registrierte Himmelsphänomene. Bemerkenswerte Registrierungen aus den kontinuierlichen, fotografischen, botanisch-zoologischen Bestandsaufnahmen auf Fotoexkursionen der Bildagentur Foto CID in der Umgebung Weilmünsters werden ebenso dargestellt. Wie bereits Eingangs erwähnt bildete die Neugestaltung und Restrukturierung der Internetpräsentation einen Schwerpunkt im Berichtszeitraum 2015-2016. Die dazu im Juni 2016 neubegründete Projekt-Homepage wurde bereits weiter oben präsentiert.  

Bemerkenswerte Wildtierbeobachtungen im Zeitraum 2015-2016 waren seltener als in den Jahren zuvor. Ein Grund dafür war der Wegfall eines wichtigen Biotopes für Tierbeobachtung und Fotografie in einem ortsnahen Steinbruch, das auf Grund des Einspruches des Steinbruchbetreibers für die naturwissenschaftlichen Studien und Dokumentationen CID Institut ab Mai 2015 nicht mehr genutzt werden kann. Zuvor hatte sich CID schriftlich mit dem Vorschlag an das Unternehmen gewandt, die Verfüllung des Geländes so zu strukturieren, dass die Abraumhalden sich später für die Anlage eines Arboretums eignen würden und darauf hingewiesen, dass die Verfüllung der Feuchtbiotope, die Habitate seltener und bedrohter Arten sind, vermieden werden sollte. Das Feuchtbiotop beherbergt die grösste, bekannte Ringelnatterpopulation Weilmünsters, Vermehrungshabitate der Geburtshelferkröte, eine reichhaltige Amphibien- und Libellenfauna. Nachweise der Frequentierung der Fläche durch Fuchs, Dachs, Reiher, Uhu, Raubvögel und vermutlich auch Wildkatzen lagen vor. Der Plan, eine Publikation zur Steinbruchfauna zu erstellen, wurde fallengelassen.
Dytiscus marginatus und Triturus vulgaris 
im Steinbruch-Feuchtbiotop im April 2015



Im Januar 2015 war in der Schriftenreihe Naturkundliche Notizen über die Präsenz von Silberreihern im Weiltal berichtet und Abbildungen von Sichtungen eines Vogels in der Weilaue bei Winden-Utenhof gezeigt worden. Der bei Audenschmiede offensichtlich an einem festen Baum-Schlafplatz überwinternde, seltene Vogel, dessen Anwesenheit in der Umgebung der Wiesbachtalmündung nahe einer Mühle wiederholt in den Vorjahren registriert worden war, wurde Ende März 2015 zum letzten Male gesichtet und war seither als "verschollen" registriert. In der Publikation des CID Institutes war zum Schutz des empfindlichen Vogels vor Störungen eine ungenaue Fundortangabe eingesetzt worden. Am 13. Februar 2017 wurde erstmals wieder ein Silberreiher beim Überflug des Ortskernes von Weilmünster aus Richtung Weilburg kommend nach Osten beobachtet. 

Sichtungen des Silberreihers im später ausgehobenen Mühl-Graben 
am Weilstrassenrand bei Audenschmiede am 18. und 20.3.2015



Am 14. April 2015 wurde ein völlig entkräftete Gemeine Pelzbiene in den Wohnräumen des Institutsgebäudes gefunden. Anthophora plumipes ähnelt im Aussehen einer Hummel und zählt zu den Insekten, die schon im zeitigen Frühjahr frühblühende Pflanzen wie Lerchensporn, Lungenkraut und Taubnesseln aufsuchen. Die Weibchen legen beim Nestbau Tonbrutzellen an in Löss- bzw. Lehmboden-Bruchkanten gegrabenen Gängen an. Somit ist mit Anthophora plumipes eine weitere Toninsektenart für Weilmünster nachgewiesen. Die schwächelnde Pelzbiene wurde zum Fotografieren an eine Stelle mit direkter Sonneneinstrahlung getragen und erholte sich alsbald wieder bis zur Wiedererlangung ihrer Flugfähigkeit.
Anthophora plumipes (Gemeine Pelzbiene) 
Hymenoptera Apidae / Anthophoridae


Am 18. Mai 2015 gelangen der Bildagentur Foto CID auf naturkundlichen Exkursionen um Essershausen erste Aufnahmen von beutetragenden Milanen direkt nach dem Fangereignis. Weitere Aufnahmen höherfliegender Milane in Weilmünster, die scheinbar ihre in den Klauen getragene Beute im Flug verzehrten wurden zuerst skeptisch betrachtet, da auf denselben Aufnahmen nicht identifizierbare Flugkörper zu erkennen waren - eine digitale Bildmanipulation "von remote" also nicht ausgeschlossen war. Nachdem dann im Folgejahr am 10. Juni 2016 mit einer neuen Digitalkamera unzweifelhafte Fotos eines in grosser Höhe fliegenden Milanes, der eine Wühlmaus oder Ratte im Flug verzehrt, entstanden waren, wurde am 4.7.2016 anhand des Bildmateriales in der Schriftenreihe Naturkundliche Notizen ein Artikel über das Beuteflugverhalten der Milane publiziert.


Milan mit Maus in den Krallen am 18. Mai 2015 bei Essershausen    




Am 29. Mai 2015 kam es zu der ersten Registrierung eines Rotfuchses im Botanischen Garten des CID Institutes am hellichten Tag. Das Tier durchsuchte zuerst die Katzenfutterschalen auf der Terrasse des Institutes und verweilte dann längere Zeit ruhend am Terrassenrand. 
Rotfuchs im Botanischen Garten des CID Institutes 
am Mittag des 29.5.2015



Am 13. Juni 2015 wurde auf einer Fotoexkursion ins Wiesbachtal eine Keulhornblattwespe (Tenthredinidae) der Gattung Cimbex gefunden, was den hohen Wert des urwaldartig verwilderten Abschnittes dieses Waldtales für die Fauna im Allgemeinen belegt. Leider wurde in der jüngeren Vergangenheit die Bachaue in Richtung Talmündung bei Audenschmiede östlich der Viehweiden, also genau der Bereich der während der Hirschbrunft Mitte September stark von Rotwild frequentiert wird, durch Holzraubbau fast vollständig kahlgeschlagen, so dass der naturnahe Charakter auf der Hälfte des verwilderten Wiesentales verlorenging. Cimbex Wespen sind in Deutschland ausgesprochen selten und als "Besonders geschützte Arten" eingestuft. Selbst die "häufigste Art", die Grosse Birkenblattwespe Cimbex femoratus, wird nur selten registriert und der Bestand als "aus unbekannten Gründen stark im Rückgang begriffen" bezeichnet. Bei manchen Biologen gilt  sie als "verschollen". Die besonders grossen, auffälligen, grünen Raupen sind möglicherweise empfindlich gegenüber Agrarchemikalien oder werden leicht Beute von Prädatoren.



Cimbex aus dem Wiesbachtal

Hauptziel für Fotoexkursionen in den Jahren 2015 und 2016 war das Wiesbachtal aus mehreren Gründen. Erstens haben sich in diesem an mehreren Stellen nach Stillegung der ehemaligen Bahnlinie Grävenwiesbach - Weilmünster - Weilburg im Jahre 1970 nahezu paradiesische, ungestörte Biotope insbesondere entlang der ehemaligen Bahnanlagen entwickelt. Dort wo die Natur den Naturzustand wiederherstellen kann bietet sie wertvolle Biotope für seltene Arten die für die Naturfotografie interessant sind. Anders als im Weiltal dient der alte Bahndamm im Wiesbachtal nicht als Fahrradweg und ist in weiten Strecken so verwildert überwachsen, dass er für Personen, die von der ehemaligen Bahnlinie keine Kenntnis mehr haben, überhaupt nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Zur Flora und Fauna des Wiesbachtales war ein Artikel in Naturkundliche Notizen geplant. Ein zweiter Artikel in der Reihe Natur des Weiltales sollte die gesamte stillgelegte Bahnlinie zwischen Grävenwiesbach und Weilmünster anhand der Überreste ehemaliger Bahnanlagen beschreiben, unter anderem unter dem Aspekt der möglichen Wiederinbetriebnahme des Steckenabschnittes als Verlängerung des RMV-S-Bahn Anschlusses, wozu neben der allgemeinen Restauration der Bahnstrecke der Neubau der abgerissenen, Tal-überspannenden Bahnbrücke bei Moenstadt notwendig wäre. Hieraus ergab sich ein interessanter, eigener Interessenskonflikt für das CID Institut, denn einerseits besteht für das Institut als Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel ein grosses Interesse an einer direkten S-Bahn-Verbindung zwischen Weilmünster und Frankfurt, andererseits zählt das das CID Institut vermutlich zu den wenigen, vehementen Verteidigern der Unangetastetheit des Wiesbachtales zum Schutz dieses für Weilmünster einzigartigen Naturraumes. Da parallel zu den fotografischen Landschafts- und Artenbestandsaufnahmen eine Zerstörung ebendieser Biotope durch Holzeinschlag und Ausdehnung der Pferdehaltung in Teilen des Wiesbachtales bemerkt wurde und im September 2014 und 2015 und 2016 akustisch die Bejagung der sich zur Hirschbrunft aus dem grossen, geschlossenene Waldgebiet zwischen Braunfels, Butzbach, Usingen und Weilmünster hierhin zusammenziehenden Hirschrudel registriert wurde, ist bisher keine Publikation zum Wiesbachtal oder zur Weiltalbahnlinie geschrieben worden. 

Eisenbahnbrücke der ehemaligen Linie Weilmünster-Grävenwiesbach 
über die Weil zwischen Bahnhof Blumenhof und Audenschmiede 
    
Aus unerklärlichen Gründen sind zur Zeit allerdings auch die Fotoordner mit der Bildsammlung zum Wiesbachtal auf den Festplatten des CID Institutes verschollen. Die Bildagentur Foto CID hatte am 14.6.2015 an einer vom Naturpark Hochtaunus angebotenen Fotoexkursion geleitet von Hannu Sieber ins Wiesbachtal teilgenommen und im September 2015 Fotos von Hirschen am Waldrand östlich Audenschmiede aufgenommen, ein Projekt, das aus Sicherheitsgründen wegen Bejagung abgebrochen werden musste.

Am 30. April 2016 gelang mit dem lange ersehnten Fotonachweis einer Eule, vermutlich eines Waldkauzes, die zweite Registrierung von Eulen im Berichtszeitraum nach dem Fund junger Uhus in einem Steinbruch im Möttbachtal im Januar 2003 und dem akustischen Einzel-Nachweis eines Uhus im Steinbruch Krekel etwa im Jahr 2010. Bereits am 26. Januar 2016 konnte nachts das Rufen eines Waldkauzes in unmittelbarer Nähe des CID Institutes akustisch registriert werden. Somit ist erfreulicherweise eine Erholung der stark dezimierten Eulen-Population rund um Weilmünster zu bemerken.


Eule, vermutlich Waldkauz, in einem Steinbruch nahe Weilmünster


Am 15. Mai 2016 gelang eine allerdings wenig exakte Fotografie einer seit längerem im Weiltal zwischen Audenschmiede und Weilmünster und an den Hängen des Bleidenbachtales gesichteten Raubvogelart. Die Vögel, vermutlich eine Weihen-Art unterscheiden sich von den ansonsten stets dominanten Bussarden durch einen schnelleren Flügelschlagrhythmus. Im Rahmen der Neustrukturierung des Kapitel Vögel in der Schriftenreihe Natur des Weiltales sollen die Raubvögel zusammen mit Singvögeln und Eulen im neuen Band über Vögel in unsystematisch fortschreitende Folge bei Vorlage neuer und besserer Fotografien präsentiert werden. Jedem Bild ist ein kurzer Charakterisierungstext angefügt. Ungenau fotografierte bzw. anhand der Bilder nicht exakt bestimmbare Arten sind bisher nicht im Katalog berücksichtigt. Die Vollendung ist vom fotografischen Erfolg auf den Fotoexkursionen abhängig. 


Raubvogel, vermutlich eine Weihen-Art


Am 7. Juni 2016 wurde am Forstamt Weilmünster ein seltener Fall von Nestpiraterie beobachtet. Im dortigen Schwalbennest hatten sich Blaumeisen einquartiert und fütterten ihren Nachwuchs. Die Vögel konnten die Aufzucht ihrer Brut ungestört vollenden.

Blaumeise füttert ihren Nachwuchs im Schwalbennest am Forstamt Weilmünster


Am 9. Juni 2016 fand die erste Sichtung eines Neuntöter-Pärchens im Tal zwischen Weilmünster und Lützendorf statt. Diese Vogelart, die theoretisch in den dichten, dornigen Feldgehölzen an den Ortsrändern Weilmünsters ideale Habitate findet, war von Foto CID auf Naturexkursionen seit 2002 bisher erfolglos gesucht worden. 



Neuntöter Männchen und Weibchen im Tal westlich Weilmünsters



Mitte Juni 2016 mit einem Höhepunkt zum 18.6. war wie im Vorjahr zur selben Zeit wieder die sehr auffällige Aktivität von Dohlen in der Umgebung des CID Institutes zu beobachten. Die Rabenvögel versammeln sich fast immer in grösseren Verbänden und beeindrucken durch ihre intensiven Lautäusserungen sowie die bisweilen als störend empfundene Angewohnheit, Menschen in ihrer Umgebung mit Blicken anzustarren. Dohlen wird nicht nur in der Volksmystik eine höhere Intelligenz zugeschrieben. Der Dohlenschwarm hält sich vermutlich auch im Juni 2017 wieder im Bereich des westlichen Ortsausganges im Sektor Schulhaus-Wohnmobilparkplatz-Kläranlage-Weilstrasse und in den Hausgärten auf. 


Dohlen eines Dohlen-Schwarmes der Weilmünster meist Mitte Juni besucht


Am 20. Juni 2016 wurde nach wiederholten Beobachtungen ein beeindruckendes Blütenpollen-Sammelverhalten von Hummeln in Schlafmohn-Blüten aufgezeichnet. Beim Betrachter entsteht der Eindruck, die Hummeln könnten sich nicht von der Blüte trennen und würden von dieser beim Versuch, abzufliegen, immer wieder zurückgezogen, so dass dies zur Schlussfolgerung Anlass geben könnte, der Genuss von Schlafmohnblütenpollen würde eine Art Drogenabhängigkeit erzeugen. Möglicherweise führte dies zum Mythos, Mohn sei eine Drogenpflanze - mit den bekannten sozialen und politischen Folgeerscheinungen. 


Video zum "Bumble-Madness"-Phänomen in Schlafmohnblüten

Am 7. Juli 2016 wurde nahe der Weilstrasse am hellichten Tag eine vom Muttertier unbegleitete Frischlingsgruppe auf einem abgeernteten Acker beobachtet. Auf eine exakte Standortangabe wird hier verzichtet.


Frischlinge nahe der Weilstrasse


Wie schon in den Vorjahren und im Kapitel Käfer der Schriftenreihe beschrieben, haben sich die Hirschkäfer der Art Dorcus parallelopipedus im Botanischen Garten des CID Institutes erfreulicherweise als sehr zahlreich erwiesen. Die Käfer benötigen zur Vermehrung moderndes Altholz, was leider in Gärten und Agrarland immer seltener in "Altholzinseln" liegengelassen wird. Am Ortsrande Weilmünsters sind Altholzinseln allerdings nicht selten. Auch die im selben Kapitel beschriebene Ölkäfer-Art wurde am Ortsrande Weilmünsters auf einer Wiese nahe dem CID Institut im Frühjaghr 2016 wiedergefunden - exakt dort wo das beschriebene und fotografierte Tier wieder freigelassen worden war.


Der Balkenschröter und der Ölkäfer Meloe violaceus


Insgesamt wurde die Schriftenreihe Naturkundliche Notizen im Herbst 2016 noch um 3 weitere Kurzbeiträge erweitert. Eine der drei Betrachtungen beschreibt das Pollensammel-Mimikry von Keilfleckschwebfliegen der Gattung Eristalis, die am dunklen Abdomen eine auffällige, gelbe Dreieckzeichnung tragen, welche den an den Hinterschenkeln von Honigbienen angehäuften, gelben Pollen-Corbicula ähneln. An Doldenblüten werden beide Arten auf den Ersten Blick hin wegen der ähnlichen gelbfarbigen Körperbereiche bisweilen verwechselt, was einen Schutzeffekt für die nicht stachelbewehrte Schwebfliege vor Prädatoren darstellt. Möglicherweise sind Schwebfliegen sogar in der Lage aktiv durch die Verlagerung von Farbpigmenten in ihren Abdomen je nach Umgebung und Situation angepasste Farbmuster zu erzeugen. Ein ähnlicher Aspekt wird auch im nachfolgenden Artikel über die Tachinide Ectophasia crassipennis angesprochen.


Gelbe Abdomenkeilflecke machen Eristalis-Arten 
verwechselbar mit Honigsammlerinnen

Variable Farbmustergrenzen auf dem Abdomen 
von Ectophasia crassipennis
  
Der Abundanz der beschriebenen Arten auf der dem Institut benachbarten Beobachtungs- und Fotografier-Fläche ging eine auffällige Artenarmut in den Sommermonaten 2016 voraus, die das CID Institut sogar veranlasste, eine entsprechende Kommentierung in den Naturkundlichen Notizen zu veröffentlichen. Grund für das weitgehende Fehlen fast aller sonst häufig beobachteten Insektenarten im Sommer 2016 war vermutlich die Klimasituation in den vorausgegangenen Monaten mit langanhaltenden Niederschlägen, was die Larvalentwicklung beeinträchtigt haben könnte. Ein gezielter Einsatz von neuartigen Pestiziden am Ortsrande Weilmünsters - in Frankfurt war der Artenbestand wie oben dargestellt ungestört - ist eine eher unwahrscheinliche Erklärung für das Fehlen der meisten Fluginsekten auf den Beobachtungsflächen. Anhand des ausschliesslichen Massenauftretens von Sepsiden wird dieses Phänomen im Artíkel vom 13. August 2016 diskutiert.


Sepsiden-Massenauftreten bei gleichzeitigem weitgehenden 
Fehlen aller anderen Fluginsekten Mitte August 2016


Neben der bis hier dargelegten Aufarbeitung der wichtigsten zoologisch-botanischen Naturbeobachtungen im Naturraum Weilmünster & Weiltal wurde auch eine Reihe geologisch-geographischer Themen betrachtet und zum Teil näher untersucht, dokumentiert und in Publikationen dargestellt.

Im Verlauf des Jahres 2015 war am Oberlauf der Weil zwischen Weilquelle Oberreiffenberg und Brombach eine zunehmende Austrocknung des Flussbettes der Weil zu bemerken. Die auch schon in den Vorjahren des öfteren beobachtete, vorübergehende vollständige Wasserlosigkeit der Weil im Oberlauf erstreckte sich in 2015 jedoch über den gesamten Sommer und die Herbstmonate bis zum nahenden Winterbeginn und der vollständig trockenfallende Flussbettabschnitt dehnte sich weit bis in den Mittellauf des Fliessgewässers bis nach Emmershausen aus. Zwar war 2015 ein Jahr mit besonders geringen Niederschlagsmengen und vermutlich deswegen tief absinkendem Grundwasserspiegel doch liess diese Situation auch die Tatsache auffällig ins Bewusstsein der Weiltalbewohner treten, dass menschliche Eingriffe in den Naturhaushalt bemerkenswerte Konsequenzen haben können. Im Falle des Oberen Weiltales ist hier der Faktor der künstlichen Entnahme von Wasser aus der Weil zur Speisung der parallelen Kanalisierungssysteme des Abwasserreinigungsverbandes zu nennen, der langanhaltend sichtbar die Limitiertheit der Naturressource Wasser deutlich macht und auf die vitale Bedeutung der Bewahrung und Erhaltung der natürlichen Voraussetzungen für die Grundwasserneubildung und -speicherung hinweist, die für unseren Lebensraum lebenswichtig ist. Die HYDROLOGISCHE PHÄNOMENOLOGIE DER WEIL wurde in der Schriftenreihe am 8. November 2015 dargestellt.


Einem steinigen Wanderweg ähnelt das Flussbett der Weil, 
die immerhin statistisch der am stärksten wasserführende Flusslauf des Taunus ist, 
im Spätherbst 2015 unterhalb Schloss Neuweilnau


Das Thema Fossilien im Weiltal begleitet das CID Institut seit den ersten Schritten in den 60er Jahren, die zur späteren Institutsgründung im Jahre 2002 in Weilmünster führten. Fundstücke versteinerter Lebewesen von einer seit 1982 nicht mehr existenten Korallenriff-Klippe bei Emmershausen wurden in der ersten Dekade nach 2000 einer näheren Untersuchung unter Beratung des Senckenberginstitues unterzogen und die Ergebnisse im Artikel FOSSILIEN VON EMMERSHAUSEN im September 2011 präsentiert. Seit der Niederlassung im Juni 2002 in Weilmünster wurde auf Naturexkursionen systematisch auch in der Umgebung Weilmünsters nach potentiellen Fossilfundstellen gesucht, die insbesondere entlang der Weilstrasse und Weiltalbahnlinie, bei deren Bau ehemalige Riff-Felsen angeschnitten wurden, zu finden sein müssten - allerdings bisher erfolglos. Im Frühjahr 2016 wurde dann an einem Kalkfelsen-Aufschluss im Eppenbachtal, an einer Stelle also die auf Grund ihrer geologischen Entstehung notwendigerweise das Vorkommen von fossilen Tieren mit Kalkskeletten voraussetzt, tatsächlich eine grosse Zahl von soweit erhaltenen Versteinerungskörpern gefunden, dass in einzelnen Fällen eine relativ sichere Zuordnung zu Tiergruppen möglich wurde. So konnte das schon in den Kommentaren zur Geologischen Karte von 1908 für diesen Fundort erwähnte Leitfossil Stringocephalus burtini wiedergefunden werden. Auch Spuren von Kalkschwämmen, Crinoidea (Seelilien-Schlangenstern) und Brachipoden wurden identifiziert sowie Cephalopoden und Ammoniten. Im Gegensatz zu den eindeutig identifizierten Fossilien der Emmershäuser Fundstelle erhielt CID Institut für die Weilmünsterer Funde allerdings keine Bestätigung des Paläontologischen Institutes am Senckenbergmuseum. Über die FOSSILFUNDSTELLE WEILMÜNSTER wurde am 12. März 2016 ein Artikel erstellt. Weitere Fossilfundstellen im Mehlbachtal und im Möttbachtal wurden bisher noch nicht im Detail dokumentiert.



Versteinerungen von Körpern eines Brachipoden 
und eines Crinoidea-Schlangen-Haarsternes 
von der Fossilfundstelle im Eppenbachtal


Die erfolgreiche Dokumentation des überraschenden Fossilien-Zufallsfundes gab den Anstoss, ebenfalls die Daten zu einem Publikationsvorhaben des CID Institutes zu präsentieren, das seit 2008 wiederholt angegangen, wegen der noch ausstehenden Durchsicht der im Hessischen Staatsarchiv Wiesbaden verwahrten Dokumente aber auch immer wieder aufgeschoben worden war. Thema waren Historie, Mineralien und Gegenwart der ehemaligen Silbergrube Mehlbach, dem historischen Reichtums-Mythos Weilmünsters, dessen Bedeutung als Bergbau-Metropole lange zurückliegender Epochen heute wieder stärker in den Vordergrund gestellt werden soll, wie nicht zuletzt der Entwurf eines neues Ortswappens zur 800-Jahr Feier erahnen lässt.


Ortswappen Weilmünsters des Grafikers Rudi Czech, 
das auf die Bergbautradition der Gemeinde hinweist

Im März 2016 wurden die Fundstücke von Mineral-Aufsammlungen der vergangenen Jahre an den Halden der Grube Mehlbach erneut durchgesehen und fotografiert und durch aktuell neu gesammeltes Material ergänzt sowie Literaturrechechen im Internet durchgeführt und in der CID Institutsbibliothek verwahrte Artikelkopien gesichtet. Von den verbliebenen Spuren der Bergbautätigkeit im Mehlbachtal wurde eine neue Fotodokumentation erstellt und dabei das Werkzeug der Panoramafotografie und Luftbildauswertung erstmals eingesetzt, wodurch eine Analyse der Zusammenhänge von rezenten Landschaftsstrukturen möglich wurde, die von heutiger Forst- und Agarabewirtschaftung verdeckte, ehemalige Bergbaustätten wieder sichtbar machte. Die Ergebnisse dieser Studie des CID Institutes sind im Artikel DIE MINERALIEN WEILMÜNSTERS 1 dokumentiert. 


Bauminseln im Ackerland markieren die ehemaligen Schacht- und Stolleneingänge des Bergwerkes Mehlbach

Auf Luftbild deutlich erkennbare Umrisslinien eines ehemals mit dem Mehlbach-Bergwerk in Verbindung stehenden, rechteckigen Gebäudefundamentes (rechte Bildmitte) nahe der, durch Gehölzinseln markierten, obersten Schächte. 
Zur verbesserten Sichtbarmachung ist das Luftbild mit einem Farbfilter kontrastiert.


Am Boden sind im selben Sektor auffällige Wuchsvariationen im angepflanzten Getreide zu erkennen. 



Auch wenn bei der letzten regionalen, dokumentarischen Betrachtung, welche das CID Institut im Berichtszeitraum erstellte und im Internet publizierte, nur ein minimaler Teil der Untersuchungsobjekte tatsächlich dem Naturraum Weiltal zuzuordnen ist, so ist der Artikel über die HÜGELGRÄBERFELDER IN TAUNUS UND WESTERWALD trotzdem der Schriftenreihe "Natur des Weiltales" zugeordnet.  Verstanden als Hommage an Rosemarie Zanger, die unermüdlich über Jahrzehnte hinweg die mit den historischen Erklärungen für die Umgebungsphänomene "Hügelgräber" verbundenen, traditionellen Erklärungsmodelle hinterfragte und in zahllosen Wanderungen diese historischen Stätten besuchte und untersuchte, hat das CID Institut den "roten Faden" ihres Wirkens wieder aufgenommen und dokumentarisch in der erstellten Übersicht festgehalten, denn nur im übereinstimmenden Bewusstein über die Geschichte der Region kann ein langeanhaltender Konsens zwischen allen hier zusammenlebenden Bevölkerungsteilen entstehen. Aus dem Artikel geht hervor, das das CID Institut davon ausgeht, das keineswegs alle als Hügelgräber auf Topographischen Karten eingetragenen Stätten tatsächlich konventionelle Beerdigungsplätze aus "keltischer" bzw. "frühgeschichtlicher" Zeit sind. Doch ist alleine aus der räumlichen Nähe zu historischen Gerichtsstätten oder zu militärischen Anlagen des Ersten und Zweiten Weltkrieges oder Progromstätten nicht notwendigerweise ein Zusammenhang zu diesen Aktivitäten abzuleiten, denn es ist durchaus auch möglich, dass aus Kult-Gründen ebendiese neuzeitlichen Stätten nahe vermuteter Ur-Vorfahren-Grabstätten angelegt worden wären. Das CID Institut hält eine detaillierte Nachuntersuchung dieser Stätten nicht unbedingt für notwendig sondern erachtet es als ausreichend, die im Umlauf befindlichen Hypothesen und Erklärungsmodelle zusammenstellend aufzulisten. Letztendlich existieren auch viele, nicht auf Karten verzeichnete Geländerhebungen im Wald in der Nähe ehemaliger Bergbauaktivitäten und stehen wohl mit diesen in Zusammenhang. Desweiteren ist auch nicht auszuschliessen, dass bei Ende des Zweiten Weltkrieges für Ex-Kombattanten "artesanale" Hügelgrabfelder im Wald angelegt wurden, um bei der nachfragenden Bevölkerung den Eindruck zu erwecken, "die wären alle weg" um so Verfolgung fürchtende Teilnehmer am Nazi-Regime vor Nachstellungen und Rache zu schützen.


Kuppelförmige Erhebung am Nordwestrand Weilmünsters deren Abgrenzung zum benachbarten Taleinschnitt deutliche Geländekanten aufweist, was auf einen weniger erodierbaren geologischen Untergrund hinweist.

Ein begonnene aber nicht fertiggestellte Publikation war zu einer Landschaftsstruktur unterhalb des Gewerbegebietes "auf Stein" geplant. Dort deutet die Form einer kuppelförmigen Erhebung darauf hin, dass sich der Flachkegel-Berg in Folge von Eruptions-Aktivität gebildet hatte, wobei langsam an die Oberfläche tretende Lava einen sogenannten Schildvulkan formte. Funde von Eruptivgestein auf dem Gipfel des vermuteten Schildvulkanes bestärkten zunächst die These zur Landschaftsstrukturgenese, doch ist auch nicht endgültig auszuschliessen, dass das an der Oberfläche der "Vulkankuppe" ohne Bodenbedeckung frei zu Tage tretende Eruptivgestein von anderenorts stammt und im Rahmen anderer Bergbauaktivitäten rund um Weilmünster oder dem Westerwald antransportiert und als Abraumhalde abgelagert wurde. Besonders in der Zeit der RAD Aktivitäten und des Bunkerbaues rund um den Ort wurden solche Landschaftsumformungen vorgenommen. Bevor weitere Hypothesen und Schlussfolgerungen in Schriftform gebracht werden können, müssten also topographische Karten aus dem Zeitraum 1800 - 1920 konsultiert werden.



Tropfenförmiges Eruptivgestein in Form einer "pyroklastischen Bombe" 
von der Kuppe des vermuteten Schildvulkanes bei Weilmünster





Allgemeine naturwissenschaftliche Studien
des CID Institutes
     
Unabhängig von den natur- und landeskundlichen Studienprojekten des CID Institutes kam es im Berichtszeitraum zu weiteren Anlässen zur Erstellung systematisierender Betrachtungen von naturwissenschaftlichen Fragestellungen die beide mit dem Aspekt der Lebensmittelhygiene und Lebensmittelsicherheit in Zusammenhang standen. Eine Studie betraf die Existenz von Hartverkapselungen in importierten, tiefgefrorenen Speisefischen, welche in der Institutsküche zubereitet worden waren, die zweite Studie hatte das als zumindestens "ungewöhnlich" empfundene Korrosionsverhalten einer Getränkekonserve aus Aluminiumblech zu Thema, welche auf unbekanntem Wege in den Haushalt des CID Institutes gelangt war. Beide Studien könnten wegen des initialen Verdachtes auf gezielte Manipulationen an Lebensmitteln auch als "kriminologische Studien" eingestuft werden.


1. Untersuchung von Hartverkapselungen in Degenfischen

Das Thema "Kapseln in Degenfischen" ist in sachkundigen Kreisen von Fischereibetrieben, Lebensmittelhandel und im Restaurantwesen seit Langem bekannt. Mehrere Generationen von Morphologen und Parasitologen haben sich mit der Klärung der Frage beschäftigt, ob die Verkapselungen parasitären Ursprunges sein könnten, doch sind keine publizierten Detaildiskussionen in diesem Zusammenhang bekannt. In der Literatur sind bisweilen Versuche der Interpretation von Fischskelettwucherungen bei Trichiuriden, der biosystematischen Familie, welcher die Degenfische zugeordnet werden, zu finden, doch geben die Publikationen auf das vom CID Institut festgestellte Naturphänomen keine zufriedenstellende Antwort. In den Weltregionen, in welchen Degenfische seit jeher zum Speiseplan gehören - Asien, Karibik und Südamerika - ist bei den mit der Zubereitung der Fische vertrauten Personen die Existenz der Hartverkapselungen bekannt. Auf die Frage des potentiellen parasitären Risikos angesprochene, asiatische Hausfrauen bestätigen in diesem Zusammenhang, dass sie bei der Zubereitung dieser Fischart die Speise "IMMER MINDESTENS 40 MINUTEN LANG ZUM KOCHEN BRINGEN" was jegliches Risiko beim Verzehr der Fische ausschliessen würde. Letzteres mag insofern zutreffen, dass ein potentiell in der Kapsel befindliches Parasiten-Dauerstadium durch 40 minütiges Kochen sicher deaktiviert würde, doch schliesst das nicht das Risiko aus, beim Aufbeissen auf die Hartkapsel Zahnschäden zu erleiden.

Dass die Verkapselungen keine carcinogenen Skelettwucherungen sind, welche sich aus unbekannten Gründen an den Grätenstrahlen des Fischskelettes bilden und wachsen könnten, das ist aus der bei den Untersuchungen des CID Institutes gefundenen, immer gleichbleibenden Form der "Wucherung", welche in neueren Artikeln auch "Ossifikationen" genannt werden, abzuleiten. Krebsgeschwüre wuchern, entwickeln sich aber nicht nach einem immer gleichbleibenden "Bauplan", der einen genetischen Code für die Formgebung voraussetzt. Zweitens lösen sich die sogenannten "Ossifikationen" im Verlauf ihrer Entwicklung von den Grätenstrahlen und wachsen im Muskelgewebe der Fische weiter, wobei sie detaillierte und immer gleichbleibende Feinstrukturen an ihrer Aussenwand ausbilden, die eine bestimmte Funktion haben müssen. Die parallel geäußerte Hypothese, es handele sich bei den Hartkapseln um Organe des Fisches die z.B. mit dem Gehörsystem in Verbindung stehen (Statolithen, Otholithen bzw. Ohrsteine) ist mit Sicherheit auszuschliessen, denn eine akustische Rezeptor-Organstruktur wäre nach einem festen Bauplan im Körper der Fische angeordnet und stünde mit dem Nervensystem der Fische in Verbindung, so dass bei jedem Fisch an der selben Körperstelle ein oder mehrere Rezeptororgane gleichmässig angeordnet zu finden wären. Dies ist im Fall der gefundenen Verkapselungen aber nicht so. Die gefundenen Kapselbildungen wuchsen sowohl an den dorsalen Grätenstrahlen als auch zwischen den ventralen Grätenstrahlen, wobei Fische entweder gar keine Verkapselungen aufwiesen oder aber bis zu 5 Kapseln unterschiedlicher Wuchsgrösse in sich trugen. Eine Funktion der Kapseln als Rezeptororgan ist also auszuschliessen, da sie zu unsystematisch vorhanden sind.


Aus der ventralen Muskelfleischregion von Degenfischen (Trichiurus lepturus) isolierte Kapseln



Vom CID Institut wird die Vermutung geäussert, bei den Kapseln handele es sich um Entwicklungsstadien eines Cestoden (Bandwurmes) der sich in den Degenfischen entwickelt. Degenfisch wird weltweit sehr häufig konsumiert und ist zumeist frei von den gefundenen Kapseln. Möglicherweise existieren regional unterschiedliche Befallsintensitäten, je nach der Kontaminations-Situation der Fanggewässer. Da die Existenz der Kapseln bekannt ist und bei der Vorverarbeitung der Fische mit blossem Auge erkannt werden kann, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei Fisch-Tiefkühlpaketen mit einer grösseren Zahl von Kapseln in den Fisch-Portionsstücken um absichtlich zusammengestellte bzw. gezielt präparierte Packungen handelt, die so möglicherweise einem bestimmten Kundenstamm zugespielt werden indem sie in ausgewählten Fachgeschäften ausgelegt werden. Zwar geht man im Allgemeinen davon aus, dass Fischparasiten durch ausreichend langes Kochen immer abgetötet werden, so dass sie für den Konsumenten keine Gefahr mehr darstellen, doch ist der konkrete Fall des Degenfisches deswegen problematisch, weil die Fischportionsstücke extrem fein und dünn sind - sich also für "Kurzbraten" eignen - und der Fisch zudem als "Sushi-Fisch" propagiert wird, den man auch roh verzehren könnte. Ein Angebot von mit Cestoden-Kapseln gefüllten Fischpaketen in Weltregionen, in denen die Konsumenten nicht mit den Besonderheiten und Risiken des Fisches vertraut sind, wäre also nur akzeptabel, wenn den Fischpaketen IMMER entsprechende Warnhinweise in mehreren Sprachen beigefügt werden.

Der Zufallsfund von zwei 1 kg Paketen gefrorenem Degenfisch in einem Lebensmittelfachgeschäft die jeweils 8 und 15 Verkapselungen enthielten, war im September 2016 Anlass für einen Warnhinweis an die zuständigen Lebensmittelaufsichtbehörden in Berlin, Wiesbaden und Frankfurt. Das CID Institut forderte, entweder Warnhinwesie auf den Fischpaketen anzubringen oder die Lieferanten von Degenfisch zu verpflichten, durch Vorkontrollen mittels Leuchttischen oder Röntgenscannern Kapselkontaminierte Fischportionsstücke auszusortieren, so dass diese nicht in den Lebensmittellhandel gelangen. Auch mit dem ausländischen Lieferanten wurde diesbezüglich Kontakt aufgenommen. 

Von Seiten der Lebensmittelkontrollbehörden und der Hersteller darauf zu verweisen, dass ein Konsum der Kapseln ja nicht gefährlich wäre, da eventuelle Parasiten sowohl durch das Tiefkühlen als auch durch das Kochen der Fische sicher bei der Speisezubereitung abgetötet würden, ist aus Sicht des CID Institutes eine arrogante Unverschämtheit, da bei der Lebensmittelherstellung die Verpflichtung besteht, sichtbar Parasiten-kontaminierte Ware auszusortieren, nicht nur aus ästhetischen Gründen. Auch das Risiko durch Aufbeissen auf die Kapseln die Zähne zu beschädigen ist extrem hoch, da man in so feinen Fischfilets höchstens feinste Gräten erwartet, nicht aber zentimetergrosse, steinharte Einschlüsse im Fischmuskelfleisch. 

Letztendlich ist auch nicht sicher, dass ein Verzehr gekochter Kapseln ungefährlich ist und kann nicht ausgeschlossen werden, dass die an Häufigkeit seltsam zunehmenden merkwürdigen, sogenannten "Krebserkrankungen" und "Myoma-Operationen" nicht im Endeffekt doch die Folgen in den menschlichen Körper eingedrungener und sich dort verkapselnder Fisch- und Fleisch-Parasitenstadien sind. 

3 Publikationen wurden bisher von CID Institut in diesem Zusammenhang erstellt, wobei die erste noch ironischen Charakter hatte :

22.9.2016 "The Pearls of Process" in Naturkundliche Notizen

3.10.2016 Unerklärliche Akkumulation von Verkapselungsstadien eines unbekannten Cestoden Risikostudien-Blog

7.10.2016 Materialsammlungen zum Haarstaartdegenvis Bilddokumentationen


Detailansicht der Feinstruktur der "Kopfplatten" von 2 aus der Ventralregion eines Fisches isolierten Verkapselungen. Alle ventralseitigen Kapseln sitzen gleichmässig mit der aufgewölbten "Mittellinie" der Kopfplatte an der Kiellinie des Fischkörpers. Das deutet darauf hin, dass ein sich in der Kapsel entwickelnder Cestode  an dieser Stelle später die Kapsel und den Fisch verlässt.



Isolation von 2 grossen Verkapselungen aus der Ventralseite eines Degenfisches, die vermutlich das erreichte Endstadium der Entwicklung des Cestoden darstellen, also den Zustand kurz vor dem "Schlüpfen" aus Kapsel und Fisch





2. Untersuchung eines ungewöhnlichen Cocacoladosen Korrosionsverhaltens


Im April 2016 ergab sich die merkwürdige Situation, dass der Inhalt einer im Lebensmittelschrank von Rosemarie Zanger aufbewahrten Coca Cola Dose, die zusammen mit anderen Lebensmitteln mit abgelaufenem Verfalldatum zur Entsorgung zusammengestellt worden war, plötzlich aussickerte und nur ein kleiner Rest Flüssigkeit in der ungeöffneten Lebensmittelkonserve zurückblieb. Laut zurückgerechnetem Verfallsdatum musste die Dose zwischen dem 22.1.2013 und dem 22.4.2013 hergestellt und befüllt worden sein. Seit der Herstellung waren also nur 48 Monate vergangen und die Getränkekonserve war in trockener Haushaltsumgebung verwahrt, so dass eine Korrosion des Behälters von Aussen auf Grund korrosionsfördernder Umweltbedingungen eigentlich ausgeschlossen war. Zudem war der Raum, in welchem die Dose im November 2013 stand, 12 Monate lang zuvor andauernd verschlossen, was die Frage aufwarf, wie die Konserve in den Raum kam. Die Wohnraum-Eigentümerin war im Dezember 2012 für tot erklärt worden und konnte die erst später produzierte Dose selbst nicht mehr in ihren Lebensmittelschrank gestellt haben.

Auf Grund dieser Ausgangssituation entstand der Verdacht, Haushaltsfremde Personen müssten sich nach dem Tod von Rosemarie Zanger am 12.12.12. Zugang zu ihrem am 9.11.2012 durch Schlüsseldiebstahl versperrten Wohnraum verschafft haben und dort eine präparierte Coca Cola Konserve auf ihrem Lebensmittelschrank platziert haben, deren Inhalt eine derart starke Säurewirkung entwickelte, dass die Innenwand der Getränkedose korrodierte und 4 Jahre später von selbst auslief. Zwar wäre ein Motiv für solches Handeln nicht auf den Ersten Blick hin zu ergründen - immerhin mussten die Personen, die im Besitz der entwendeten Raumschlüssel waren, im Frühjahr 2013 in das CID Instituts-Wohngebäude einbrechen um die Coladose in dem von Ihnen verschlossenen Zimmer der Verstorbenen zu deponieren - doch könnte der Grund im künstlichen "Vorbau" einer später geplanten "Entdeckung einer Sachlage zur Beweis-Konstruktion" gesehen werden.

Laut Aufdruck war die Getränkekonserve aus osteuropäischer Produktion und zählte zur Coca Cola Sonderserie "Friends 4ever". Vom CID Institut wurde zuerst die fotografische Detailerfassung aller Charakteristika der Getränkedose durchgeführt und die Daten der visuellen Untersuchung in einem Blog zusammengestellt mittels welchem Hersteller und Ermittlungsbehörden von dem Fund informiert wurden. Bei einer nachfolgenden, lichtmikroskopischen Nachuntersuchung der Oberflächenpunkte, welche als Indikatoren für eine mögliche Manipulation der Dose und als Aussickerstellen betrachtet worden waren, stellte das Senckenberginstitut fest, das weder die anhand der Makrofotografien vermuteten "Mikroinjektions-Einstichstellen" noch die sichtbaren "Wandperforationen" tatsächlich existierten. 

Ein ebenso konsultierter Hersteller von Weissblech-Lebensmittelverpackungen informierte das CID Institut dahingehend, dass es sich bei dem Metall, aus welchem die Getränkedose hergestellt ist, höchstwahrscheinlich um Aluminium handelt und nicht um Weissblech. Aluminium sei in Kontakt mit säurehaltigen Flüssigkeiten möglicherweise korrosionsanfälliger als Weissblech. 

Am 13. Mai 2016 wurden die eigenen Untersuchungen des CID Institutes zur Angelegenheit beendet, der aktuelle Kennntisstand im Blog UNTERSUCHUNGEN ZUR GETRÄNKEDOSE COCA COLA wiedergegeben und die Lebensmittelkonserve an das Bundesinstitut für Materialprüfung übersandt, mit der Bitte, 

  • die chemische Zusammensetzung des Flüssigkeitsrestes in der ungeöffneten Getränkedose zu analysieren
  • durch elektronenmikroskopische Untersuchung insbesondere der Innenseite der Dosenwand die Flüssigkeits-Austrittsstellen zu finden


Da die Kosten für die Material-Untersuchung vermutlich bei über 1000 Euro liegen würden, wurde das Bundeskriminalamt in Wiesbaden bezüglich einer Kostenübernahme angesprochen, da es sich aus Sicht des CID Institutes um eine Frage handelte, die im Rahmen der Todesursachenermittlungen im Todesfall Rosemarie Zanger zu klären wären. Doch auch für die Klärung der allgemeinen Frage, ob Getränkedosen nur 4 Jahre nach Herstellung durch Innenraumkorrosion schon auslaufen können besteht nach Ansicht des CID Institutes ein öffentliches Ermittlungsinteresse aus Lebensmittel-Sicherheitsgründen.


Video vom 13.4.2016 zur Dokumentation des Abstellplatzes, 
an welchem die Getränkedose ihren Inhalt verlor.


Ein Endergebnis der Untersuchung ist dem CID Institut noch nicht bekannt.


Berichts-Stand: 7. März 2017 - 12.28
















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